Was machen wir – und warum

100.00 Rehkitze pro Jahr werden Opfer von Mähwerken
Warum passiert das? Durch den erhöhten Futterbedarf ist es für viele Landwirte unerlässlich 2x im Jahr, statt nur im Sommer zu mähen. Dadurch fällt die erste Mahd in die Monate Mai-Juni in der 96% der Rehkitze geboren werden. Die Ricken legen die Kitze im hohen Gras ab, da sie erst nach 2-4 Wochen der Mutter folgen. Die Kitze haben keinen Fluchtinstinkt, sondern ducken sich bei Gefahr und laufen auch dann nicht weg, wenn der Traktor mit dem Mähwerk näher kommt. Ein oft tödlicher Instinkt.

Bei den ersten Einsätzen – organisiert über eine Whatsapp Gruppe und in Abstimmung mit den Jägern – gingen wir mit langen Stöcken die Wiesen ab, um die Kitze aufzuscheuchen oder an den Rand
der Wiese zu legen. Wir staunten über die Liegestellen der Rehe und Wildschweine und sahen die Rehe vor uns wegspringen. Ein tolles Gefühl entstand und am Ende des Tages hofften wir, kein Kitz übersehen zu haben. Der Mäher kam und es ging alles gut, denn die Revierleute waren gewissenhaft und blieben bis zum Ende der Mäharbeiten dabei, um auch wirklich den glatten Ausgang zu überwachen. Wie erleichtert wir darüber waren!
Werde KitzretterIN e.V. wünscht sich, dass weitere Gruppen in Dörfern und Ortschaften entstehen, die mit Menschen die Wiesen vor dem Mähen abgehen und so Kitze vor einem qualvollen Mähtod retten. In fröhlicher Gemeinschaft gelingt uns nicht nur die Rettung dieser schutzlosen Rehkitze und anderer Tiere, sondern auch die wunderbare Natur und Tierwelt vor der Haustür kommt uns ein Stück näher. Machen Sie mit!

Ehrenamtlicher Einsatz für die Landwirte

Die Grünland- und Ackergrasernte fällt in den Monaten April-Juni bei den ersten Schnitten, aber auch bei der Heuernte genau in die Brut- und Setzzeit zahlreicher Tierarten. Das Absuchen der Flächen durch den Landwirt und den hegenden Jäger ist allein jedoch nicht möglich. Hier wollen wir unterstützen!

Neben dem Tierschutz spielt aber auch die Verunreinigung des Futters und die Gefahr der Entstehung von Krankheitserregern für Landwirte eine Rolle. Landwirtschaft, Natur- und Tierschutz sowie Jagd verfolgen somit das gleich Ziel – die Wildtierverluste bei Erntearbeiten zu vermeiden.

Der Verein Werde Kitzretter e.V. fördert eine gute Kommunikation unter allen Beteiligten und unterstützt die Arbeit der Landwirte durch High-Tech Drohnen. Der Arbeitsablauf wird hierbei nicht gestört. Einzige Bedingung – wir müssen mind. 24 h vorher informiert werden und nach dem Absuchen muss die Wiese innerhalb der nächsten 2-3 h gemäht werden.

Regionen

2019 haben eine Handvoll Freiwillige im Revier Überdorf mit der Kitzrettung begonnen. Das sehr engagierte Revier von Herrn Dr. Christian Reichstein benötigte Hilfe bei der Rehkitzsuche. Durch die sehr gute „Ausbildung“ bei den dortigen Revierjägern – u.a. Michael Burhans und Manfred Hochsattel – waren wir schnell im Thema und konnten auch anderen anfragenden Nachbarrevieren aushelfen. Mittlerweile sind es viele Reviere im (Ober)-Bergischen Raum: Nümbrecht, Reichshof, Drabenderhöhe, Hillerscheid, Marienberghausen, Morsbach, Berghausen (GM), Niedermiebach, Wellerscheid, Oberwahn, die auf unsere engagierte Hilfe in den Monaten Mai bis Juli angewiesen sind.

Vereinsverwaltung

Zu einem erfolgreichen Verein gehört auch eine ordnungsgemäße Geschäftsführung. Ein gewisses Rechtsverständnis bei mitspielenden Gesetzen wie auch das sorgfältige Umgehen mit Spenden und Mitgliedsbeiträgen ist unabdingbar. Das Einhalten der Satzung und der Nebenbestimmungen der Förderungen, welche ein selbstloses und unentgeltliches Handeln voraussetzen, bestimmen die Entscheidungen und die Linie des Vereins. Da eine Anerkennung als gemeinnütziger Verein durch das Finanzamt besteht, müssen wir bei allen Anfragen erkunden und klarstellen, dass wir dem allgemeinen und keinem privaten Interesse dienen. Eine Überschneidung mit jagdlichen oder gewerblichen Zielen wird durch eine klare und offene Kommunikation unter den Beteiligten ausgeschlossen.

Gefördert durch